Was hei?t Embodied Communication?

Eigentlich ist es ja nichts Neues, dass K?rpersprache einen wesentlichen Bestandteil kommunikativer Wirkung ausmacht. Doch oft wird ihre Bedeutung ausgeblendet und der sachlich-informative Aspekt der Kommunikation in den Vordergrund gestellt. Die moderne Neurobiologie spiegelt jedoch, dass diese Sichtweise das Wesen des Austausches verzerrt.

Die Embodiment-Forschung (Lehre von der Verk?rperung des Gehirns) belegt, dass es sich beim menschlichen Austausch um eine an K?rperrückmeldungen gekoppelte Interaktion handelt. Kommunikation ist zuallererst eine Sprache des Organismus. In Worten und ganzen S?tzen formulieren wir in der Folge die Entscheidungen, die der K?rper in Kooperation mit dem Gehirn auf emotionaler Basis getroffen hat. K?rpersprache geht also nicht nur der Sprache voran, sondern formuliert die eigentliche Botschaft. Was wir in Worte fassen, kann n?mlich inkongruent zur k?rpersprachlichen Botschaft sein.

Das Entschlüsseln von Kommunikationen ist ein komplexer Akt, zumal auch der Empf?nger einer Botschaft zeitgleich (k?rper-)sprachlich sendet und damit den Sender auch zum Empfangenden macht. Selbst Menschen, die nicht miteinander reden, sind aus dieser Sicht gewisserma?en im Gespr?ch. Bewusster Austausch braucht daher Tools. Diese hat die Natur selbstverst?ndlich zur Verfügung gestellt. Das auf Informationsaustausch ausgerichtete Kommunikationsverst?ndnis hat jedoch dafür gesorgt, dass die Werkzeuge für gelungene Verst?ndigung kulturell nicht tief in unser allt?gliches Kommunikationsverst?ndnis integriert sind.

NLP dagegen betrachtet K?rpersprache-Tools als basal und bezeichnet sie mit den Begriffen Kalibrieren, Rapport, Pacen und Leaden. Kalibrieren, das bewusste Beobachten der K?rpersprache eines Gespr?chspartners, richtet uns nicht nur auf die k?rpersprachlichen Botschaften aus, sondern erzeugt auch Rapport, den guten Kontakt. Die Spiegelneuronenforschung beschreibt diesen guten Kontakt gewisserma?en als neuronalen Schaltkreis, der zwei Menschen empathisch verbindet und sie ?hnliche k?rpersprachliche Muster erzeugen l?sst. Dieses Ph?nomen nennt sich im NLP Pacen, das Angleichen an die Muster des anderen. Sind Rapport und Pacen vorhanden, ist die Basis für das Leaden geschaffen, das bewusste Führen von Menschen in eine neue Richtung.

Ist das Leaden auf der Basis (k?rper-)sprachlicher Informationen das, was wir im Alltag Manipulation nennen? Definitiv nicht, denn angesichts der Verk?rperung der Kommunikation k?nnen wir alle nicht nicht auf andere wirken, ob wir das nun bewusst wollen oder nicht. Denn der k?rpsprachlichen Komplexit?t der Kommunikation k?nnen wir nicht entrinnen.